Auftaktveranstaltung: „Oberbilker Gespräche“ – Mangelware bezahlbarer Wohnraum

In vielen städtischen Ballungsräumen sind die Mieten in den letzten Jahren überdurchschnittlich gestiegen und in zahlreichen Stadtvierteln können sich selbst Normalverdiener kaum noch eine Wohnung leisten. Auch im Stadtteil Oberbilk, der sich bisher im gesamtstädtischen Vergleich noch durch relativ günstige Mieten ausgezeichnet hat, wird das Wohnen spürbar teurer.

Vor diesem Hintergrund haben sich am 6.12.2017 interessierte Stadtteilbewohnerinnen und Bewohner zu einem Diskussionsabend in den Schulungsräumen der Marokkanisch-Islamischen Moschee Gemeinde e.V. in der Aderstraße zusammengefunden. Es war die Auftaktveranstaltung der „Oberbilker Gespräche“, in denen in loser Folge stadtpolitische Themen aufgegriffen werden sollen, die den Stadtteil Oberbilk betreffen, die aber auch darüber hinaus, z.B. für andere Stadtteile und Städte, relevant sein können.

Als Experte zum Thema „Bezahlbarer Wohnraum“ stand bei dieser Auftaktveranstaltung Herr Uwe Warnecke Frage und Antwort. Er ist Rechtsberater des Düsseldorfer Mietervereins und Vorsitzender des Ausschusses für Wohnungswesen und Modernisierung im Rat der Stadt Düsseldorf. Die ca. 25 Teilnehmenden diskutierten unter anderem über Handlungsmöglichkeiten angesichts der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt. Uwe Warnecke sieht Bürgerinnen und Bürger sowie Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer in der Pflicht, selbst aktiv zu werden. Konkret geht es darum, sich über die eigenen Rechte zu informieren, die Beratungs- und Unterstützungsangebote z.B. des Mietervereins Düsseldorf wahrzunehmen und sich nach Möglichkeit mit anderen Betroffenen zu koordinieren und zusammenzuschließen. Der im Rahmen des Projekts „Reframing Oberbilk“ geplante Aufbau einer eigenen Internetseite kann hier wichtige Vernetzungs- und Informationsdienste leisten.

Abschließend wurde in der Diskussion noch einmal hervorgehoben, dass Wohnen mehr ist, als ein Dach über dem Kopf zu haben. Es geht darüber hinaus um eine lebenswerte Wohnumgebung und nicht zuletzt um ein Quartier, das auch ein Raum sozialer Kontakte und Kommunikation ist bzw. sein kann.

Hier setzt das Projekt „Reframing Oberbilk“ an. Das im Rahmen der „Demokratiewerkstätten im Quartier“ von der Landeszentrale für politische Bildung geförderte Projekt soll Oberbilkerinnen und Oberbilkern zu Gehör zu bringen, um durch eine gemeinsame Lobbyarbeit für ihre konstruktiven Wege des Aushandels und des Zusammenlebens zu gelangen.